Im Dezember 2021 hatte jemand 50. Geburtstag. Ich kann mich nicht mehr genau daran erinnern, wer. Allerdings hatte ich beschlossen, die Lücke zwischen dem Abflauen von Delta und dem Aufflammen von Omikron zu nutzen und mich samt Band in einer meiner abenteuerlichen Ideen durch einige meiner absoluten Lieblingssongs aus fünf Jahrzehnten zu fräsen.
Houston … wir haben ein Problem!
Das sollte sich dann als gar nicht so einfach erweisen, denn außer Harry Lange waren die restlichen üblichen Bandverdächtigen aus den unterschiedlichsten, aber nachvollziehbaren Gründen unpässlich. (Nein, keiner hatte das böse C-Wort.) Wochenlanges Kampftelefonieren führte schlussendlich zu einer einmaligen und erstmaligen Besetzung unfassbar fantastischer Musiker. Der Keyboarder Nick Flade (der aufgrund anderer Verpflichtungen auch nicht konnte und mich an jemanden weiter empfahl, der die Klaviatur dann schließlich an den wunderbaren André Schwager weiter reichte) empfahl mir in meiner Verzweiflung den Schlagzeuger Rainer Huber („Mit dem hab ich schon ein paarmal zusammen gepielt. Super Typ. Extrem fähig.“). Für mich persönlich DIE Entdeckung 2021 … was für eine Energie! Bassisten sind ja grundsätzlich rar und nachdem ich alle mir bekannten erfolglos durch hatte, fragte ich zum Schluss den, der noch nie Zeit gehabt hatte: Piotr Czichewicz. Seit 2008 hatten wir immer gesagt: Lass uns mal was zusammen machen. Dabei blieb es dann meist. Und so begann mein Telefonat mit: „Du hast zwar eh keine Zeit, aber…“ und seine Antwort war: „Lass mich gucken… DOCH! DA KANN ICH!“
Die Dämonen des Ananasiebes
Im aktuellen Jahrzehnt, den 20er Jahren, war für mich klar: Es muss Demons von der britischen Band The Pineapple Thief rein. Eine großartige Nummer von Bruce Soord und dem gegenwärtig wohl genialsten Prog-Drummer der Welt, Gavin Harrison. Kaum zwei Jahre später saß ich nun unlängst im südenglischen Yeovil mit eben diesem Bruce Soord in seinem Studio zusammen, um mit ihm an einer Variante meines Wizard Of Oz Songprojektes zu arbeiten. „Du hast keine Vorstellung davon, wieviel Schrott da draußen ist, aber diese Nummer fand ich wirklich spannend.“ meinte er. Wir haben unglaublich viel gequatscht und gelacht, fast so als würden wir uns schon seit 20 Jahren kennen und aus diesem Grund beschlossen: Lass uns doch eine Kamera aufstellen, für den Fall, dass das jemanden interessieren könnte. Hier ist Teil 1.
Gefälschte Dämonen
Und hier unsere Fälschung vom Dezember 2021, inklusive der wunderbaren Nektar Sofia an Background Vocals, die leider kaum zu sehen ist, da die auf sie gerichtete Kamera ausgefallen war.