Nach dem Song ist vor dem Song. Im Falle von Peter Gabriel kann die Zeispanne zwischen zwei Alben schon mal in Jahrzehnten gemessen werden. Das letzte Studioalbum Up erschien in der Tat im Jahre des Herrn 2002. Und schwups, passend zum ersten Vollmond 2023 ist auch schon die erste Single Panopticom des neuen Albums i/o da. Wenn man dem Altmeister Glauben schenken darf, geht das jetzt die nächsten Vollmonde so weiter mit Singles. Ganz ungewöhnlich für ihn: schnörkel- und bildlos. Kein kunstvolles Musikvideo. Nur Musik.
Mit Panopticom beweist der Brite mal wieder, dass gute Rock/Pop-Musik auch ganz ohne die normierten Songstrukturen auskommen und trotz aller vermeintlich melodiöser Sperrigkeit kraftvoll und eingängig sein kann. Keine Überraschung hingegen sind die Mitwirkenden: David Rhodes (git), Manu Katché (dr) und natürlich Basslegende Tony Levin. Mit zusätzlichen Synth-Gewürzen von Brian Eno. Meine Empfehlung: Mindestens dreimal hören! Am besten mit großartigen, basslastigen Kopfhörern. Großes Kino. Ich bin gespannt auf den Rest.
Nach dem Song ist vor dem Song gilt auch bei mir. Dieses Jahr greife ich mein schon länger brach liegendes EP-Projekt wizard of oz wieder auf. Ein diametral anderer Song als Lost At Sea. Mit einer illustren Runde aus musikalischen Gästen. Ich freue mich besonders, dass Tony Levin und Jerry Marotta hier auch wieder an Bord sind. Dauert noch ein Weilchen, wird sich aber absehbar nicht mehr in Gabrielesken Zeit-Dimensionen bewegen. …obwohl auch ich gesagt habe: 2020 wird’s fertig. Nein, warte: 2021. Na gut: 2022. Aber nun wirklich: 2023. Und wenn auch da nicht, steigert das (hoffentlich) nur die Spannung. Mehr zu wizard of oz dann ein andermal.