Die ewige Frage an den Songwriter: Was ist zuerst da? Der Text oder die Musik? Bei mir ist’s meistens die Musik und dann frage ich mich: Worum geht’s hier eigentlich?!
Im Sommer habe ich also auch mal wieder eine von mir vorproduzierte Demo eines neuen, relativ Coldplay-esquen Songs auf’s iPhone gelegt und bin damit Joggen gegangen. Joggen macht tatsächlich den Kopf frei und läßt Ideen durch … Schon bald kamen zur Musik Fragmente die da hießen „on the ground“, „there’s nothing much to gain, if you’re not riding down that most dangerous lane“ und „why are you still here?“. Und ab da beginnt dann die Arbeit herauszufinden, was einem das Unterbewusstsein eigentlich sagen will.
Die Auflösung klingt dann eigentlich relativ banal. Ich hatte die TV Serie Breaking Bad entdeckt: Ein konservativer, amerikanischer Familienvater – gescheiterte Wissenschaftler-Existenz – erfährt, dass er Krebs hat und braucht schnell viel Geld. Schließlich soll seine Familie versorgt sein. Wie kommt man schnell an viel Geld? Mit Drogen. In seinem Fall: Durch Kochen des reinsten Crystal Meth, das je gesehen wurde. Er tut sich also heimlich mit einem chaotischen Straßendealer zusammen und schon nimmt das Unheil seinen Lauf. Dramatisch, skurril, Nerven aufreibend und von Staffel zu Staffel auswegloser. Auf eine Art packend, dass man sich sechs Staffeln problemlos in drei Monaten reinzieht, weil man wissen muss, wie es weiter geht.
Und da war er, mein neuer Song „Why Are You Still Here?“ über den tragischen Helden, der vom Gutmenschen in einen konstanten Abwärts-Strudel gerät: Walter White. Zu hören wird’s den dann geben den auf der nächsten Platte … stay tuned.
Wer die (bereits abgeschlossene) Serie noch nicht kennt? Unbedingt nachholen! Das intensivste TV Drama, das ich je gesehen habe.