CD Tipp: me and cassity – appearances
Nach unzähligen Jahren, in denen er nur mit akkustischer Gitarre und Mundharmonika bewaffnet durch die Lande zog, hat Dirk Darmstaedter mit seinem Projekt me and cassity endlich wieder eine Band am Start. Appearances heißt das neue Album und es geht mir damit, wie es mir seit über zwanzig Jahren mit Dirks Alben geht. Nach dem ersten Durchhören ist meine unmittelbare Reaktion: Hä? Was war DAS denn? Klingt vertraut, ist aber irgendwie … anders. Und genau das ist – neben der unverwechselbaren Stimme des Hamburger Songpoeten – das Besondere an seiner Musik: Dirk bleibt sich und seinem Stil treu und erfindet sich doch immer wieder neu.
Mir sind Alben suspekt, die mir auf Anhieb ins Ohr gehen, weil ich sie zumeist ebenso schnell langweilig finde. Das trifft auf Appearances zum Glück ganz und gar nicht zu: Die 10 sehr entspannt klingenden, auf’s erste Hören fast unaufdringlich ruhigen Nummern entfalten ihre ganze Kraft erst nach zwei- bis dreimaligem Hören. Nach und nach entdeckt man neue Facetten und wird schließlich vom hymnischen Charakter der Songs mitgerissen, entlang zu pfeifen oder mitzusingen, insbesondere beim großen Finale lovers of solitude.
Die erste Single Fred Astaire setzt klar den Ton des Albums und gibt einen guten Vorgeschmack, was zu erwarten ist: 10 Songs eines Songwriters der an einem neuen Höhepunkt seines Schaffens angekommen ist. Now it’s time to put the hammer down, singt er im Opener? Na, das will ich mal nicht hoffen, Dirk!
Meine Empfehlung: Jeder Fan gepflegten Songwritings sollte diese CD im Regal haben. Und Ausschau halten nach Tourterminen, denn diese Musik schreit danach, live gespielt und gehört zu werden.